FAMILIENBETRIEB MIT HERZ
"Das Jahr 1932 ist für die politische Entwicklung Deutschlands von herausragender Bedeutung. Die seit 1930 anhaltende wirtschaftliche und politische Krise verschärft sich im Verlauf des Jahres und treibt unaufhaltsam ihrem Höhepunkt entgegen. Für die Demokratie stehen die Zeichen auf Sturm."
Kommt Ihnen das irgendwie bekannt vor? Die Zeichen stehen auf Sturm? Doch was fegt da gerade über die Welt, über Deutschland über jeden einzelnen von uns hinweg!
Wir sind Familie Langfeldt und führen eines der ältesten Unternehmen in Lütjenburg, die Gärtnerei Langfeldt. Wenn über die Gründung 1932 und die schweren Zeiten damals in der Wirtschaftskrise oder während des Krieges erzählt wurde, dann nickte man immer verständnisvoll, aber eine wirkliche Vorstellung was in der Zeit los war hatten wir nie.
Und dann kam die Pandemie - CORONA!
Am Anfang dachten wir noch: Das ist ja weit weg…das kann uns hier nicht treffen…
aber wenige Wochen später wurden wir eines Besseren belehrt. Kurz vor dem ersten Lockdown Ende März herrschte erst einmal Überraschung und Verwirrung, man hat einfach nicht damit gerechnet das ein Virus ein Land zum Stehen bringen kann.
Wir mussten die Gärtnerei nicht direkt schließen wie beispielsweise Restaurants. Die Auswirkungen kamen unmittelbar auf kurzem Wege zu uns. Zuerst merkten wir es in der Floristik; wenn keiner Konfirmiert wird, heiratet, Geburtstag feiert oder ähnliches – dann braucht auch niemand Blumen.
Ganz anders in unserem zweiten Bereich dem Gartencenter: wenn niemand in den Urlaub fahren darf, dann macht er sich seinen Garten schön oder noch besser holt sich Hilfe. Unsere Gärtnerei und auch der GalaBau boomten zu Ostern, denn der Mensch besinnte sich in seinem Garten wieder auf das wesentliche und schöpfte Kraft. Der Einkauf und die Atmosphäre in unseren Gewächshäusern und Baumschule war Balsam für die Seele! Der Floristikbereich musste kurzzeitig schließen. Anordnung von ganz Oben.
Nachdem wir realisiert hatten, was gerade geschieht, überlegten wir natürlich was machen wir mit dem Personal und wir sind so dankbar für unser kooperatives und flexibles Team. Es wurden Überstunden und Resturlaube genommen und ganz selbstverständlich in anderen Tätigkeitsbereichen ausgeholfen.
VIELEN DANK DAFÜR AN UNSERE GESCHÄTZTEN MITARBEITER!
Es ist in dieser Zeit nicht selbstverständlich, dass die Mitarbeiter einem die Treue halten, gerade in dieser Situation. Darüber sind wir sehr stolz.
Doch es ist noch nicht vorbei.
Nach einem grandiosen Sommer, dem sogenannten Hoch folgte unser persönliches Tief. Mit viel Elan und Engagement bauten wir unseren 25. Adventsmarkt auf, hielten alle Hygienevorschriften ein und bauten um. Die Ware war bereits im Januar 2019 bestellt worden – wir mussten weiter machen, auch wenn uns klar war, dass der zweite Lockdown bevorstand.
Und dann war es so weit- alles dicht- „ALLES AUS“ waren unsere ersten Gedanken. Das Weihnachtsgeschäft gehört mit zu der umsatzstärksten Zeit und was machen wir mit den ganzen Pflanzen, was mit dem vorgeorderten Glücksklee. Der GalaBau steht auch still, Frost und Schnee.
An dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich bei unseren treuen Kunden bedanken – die uns mit Ihren Bestellungen den Mut und die Kraft gegeben haben weiterzumachen. 3 Wochen nach Beginn des zweiten Lockdowns wurde die Heizung abgestellt. Ein Pflanzensterben – so leere Gewächshäuser habe ich in meinen 32 Lebensjahren nicht gesehen (berichtet Nadja Langfeldt). Trauer erfüllte mich beim Betreten der Gärtnerei.
Und trotzdem wir nutzten die Zeit zum Aufräumen und Umdenken – und die Mitarbeiter und Kunden haben jeden Tag geholfen: weiterzumachen.
Wir schauen gespannt in die Zukunft, sind dankbar für das was wir haben und wir sind zuversichtlich, dass wenn wir hier in der Region zusammenhalten und uns gegenseitig unterstützen, wir auch diese schwierigen Zeiten meistern werden. Alle wollen, dass unsere Region so wenig wie möglich unter der Pandemie leidet. Nur in der Gemeinschaft können wir Großes schaffen. Lasst den Klick in unserer Stadt und unterstützt den örtlichen Handel und die Gastronomie. ,,Regional ist optimal“.
Irgendwann ...
... ist der Sturm vorüber... und darauf freuen wir uns sehr!
Ihre Familie Langfeldt